Ewigkeitssonntag - Tag der Erinnerung und Hoffnung

Zusammen in der Ewigkeit - eine schöne oder eher abschreckende Vorstellung? Das kommt immer darauf an, wie man sich die Ewigkeit vorstellt. In der Welt, in der wir jetzt leben, kann sich das auf Dauer vielleicht keiner vorstellen. Selbst, wenn es uns gut geht, werden wir immer wieder konfrontiert mit Ängsten, Verlusten, Leiden und Tod.

"Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein." So bekommt der Apostel Johannes die zukünftige Ewigkeit in der Offenbarung gezeigt. Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass das Schöne, das Herz Erfreuende, Spaß und Lachen bleibt. Der Ewigkeitssonntag, oft besser bekannt als Totensonntag, ist ein christlicher Gedenktag, an dem zum einen an die verstorbenen gedacht wird und sich zum anderen daran erinnert wird, dass es nach dem Tod weitergeht.

In der Berliner Stadtmission werden wir immer wieder mit dem Tod konfrontiert und auch mit dem, was bleibt, wenn ganz viel verloren scheint. Es gibt immer wieder Momente des Abschieds – und noch mehr herzliche Begegnungen, die zeigen, wie wichtig Hoffnung und Verbundenheit im Alltag sind. Wir erleben es täglich: Menschen kommen zu uns, um Halt zu finden, Erinnerungen zu teilen oder einfach nicht allein zu sein. Egal ob in unseren Notunterkünften, beim Seelsorgegespräch oder bei einem warmen Tee – jede Begegnung hinterlässt Spuren. Gerade am Ewigkeitssonntag ist es ein schönes Zeichen, gemeinsam innezuhalten und das Leben zu feiern, das durch kleine Gesten unvergessen bleibt. Gleichzeitig dürfen wir die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod haben, das umso vieles besser ist, als das hier auf der Erde und bei dem uns kein Tod mehr auseinanderreißt.

Lassen Sie uns zusammen an die Menschen denken, die uns geprägt haben – und gemeinsam unsere Hoffnung und Wärme weitergeben.