Tagebucheintrag November/Dezember

FSJler:innen vor Kältebus

Liebe Leser:innen unserer Tagebucheinträge,

leider ist seit unserem letzten Bericht einige Zeit vergangen, aber besser spät als nie bekommt ihr mal wieder ein Update aus unserem wilden, stressigen und ziemlich schönen FSJ Leben.

Wie einige bestimmt schon wissen, fängt die Kältehilfesaison der Berliner Stadtmission Anfang November an und geht bis Ende März. Wir FSJler:innen arbeiten in dieser Zeit einmal die Woche in einer Notübernachtung oder im Kältebus mit, wobei man auch viele skurrile, aber auch schöne Momente miteinander erlebt. Von Pilzrahmsuppen-Connaisseusen, polnischen Geburtstagskindern, Klaviertransporten, Notaufnahmen Einsätzen, Kältebusliebhabern und Heiratsanträgen bis hin zur Schenkung eines Autos haben wir alles erlebt! Wie gesagt: Langweilig wird es hier ganz bestimmt nicht.

Geburtstag

Unser FSJ-November startete, wie auch sonst mit einer Halloweenparty, bei der sich sogar Taylor Swift als Hauptattraktion blicken ließ. Wie wir das geschafft haben, bleibt vorerst unser Geheimnis. Nachdem Taylor Swift ja nicht mehr in Deutschland tourt, hatten wir die letzten Monate ganz viel Zeit für die verschiedensten Konzerte. Es hat sich bald herausgestellt, dass die komplette Seydlitz-WG einen zu ähnlichen Musikgeschmack hat, um das nicht auszunutzen.
Ich persönlich möchte gar nicht wissen, wie viel von unserem schwer verdientem „Gehalt“ auf Konzerte, Partys und Geburtstagsgeschenke draufgegangen ist. Dadurch, dass wir 21 FSJ und ESKler: innen sind, kommt so einiges an Geburtstagen zusammen, von denen auch wirklich jeder gebürtig gefeiert werden muss!

Thanksgiving

Neben Geburtstagen gibt es natürlich auch noch viele weitere Gründe zum Feiern und vor allem auch für gutes Essen. Da haben wir uns es nicht nehmen lassen, ein Thanksgiving Dinner zu veranstalten, für das die Küchen der Seydlitz-WG mehrere Stunden zur Vorbereitung in Chaos verwandelt wurden. Zu unserem Glück kommt eine unserer Mitbewohnerinnen sogar aus den USA. Somit konnten wir die originalen Rezepte aus ihrer Familie nachkochen und backen.

Da unser FSJ „Gehalt“ dann doch auch irgendwann an seine Grenzen stößt, werden kostenlose Aktivitäten natürlich sehr wertgeschätzt. Deshalb trifft es sich gut, dass man in das ein oder andere Museum in Berlin kostenlos kommt.

Demonstration

Neben Kultur muss man sich gerade als FSJler:in bei der Berliner Stadtmission auch für soziale Themen starkmachen. So waren einige von uns bei einer Demonstration gegen Kürzungen für die Kältehilfe.
Ansonsten haben wir im November unsere Liebe zum Puzzeln entdeckt, eventuell zweimal die Notaufnahme der Charité besucht und unsere Wohnungstür mit Stickern voll geklebt.

Weihnachtsfeier

Nach diesem gut gefüllten November ging es natürlich im Dezember mindestens genauso trubelig weiter. Nachdem wir die Glühweinsaison schon erfolgreich im November mit dem Studentenwohnheim Moab am Lagerfeuer mit „All I want for Christmas is you“ eingeläutet haben, durfte in der Weihnachtszeit natürlich die Weihnachtsstimmung auch nicht fehlen. Neben Plätzchen backen, Weihnachtsfilmen (zum Leidwesen unserer männlichen Mitbewohner) und Weihnachtsmarktbesuchen war auch die Weihnachtsfeier bei Uli, unserem FSJ-Betreuer und seiner Frau Karen Programm!

Geschenke

Der ganze Dezember dreht sich die Arbeit in der Stadtmission fast nur um Geschenke! Wir wurden in den meisten Einsatzstellen eingespannt, Geschenke abzuholen, zu verpacken, zu sortieren und zu verschenken! Bei einer Gemeinschaftsunterkunft von 160 Leuten muss da einiges an Zeit aufgewendet werden. Viele Geschenke gab es auch für die diesjährige Weihnachtsfeier von Uli für bedürftige Menschen. Hier durften wir dann auch helfen, die gespendeten Pakete auszuladen. Es war sehr schön zu sehen, wie viele Pakete sich am Ende gestapelt haben, über die sich am Heiligabend die Gäste freuen durften.

Weihnachtsessen

Weil über Weihnachten und teilweise auch Silvester viele aus unserer Seydlitz-WG nach Hause gefahren oder geflogen sind, haben wir zum Abschied noch ein kleines Christmas Girls Dinner veranstaltet. Neben gutem Essen aus Resteverwertung haben wir gedanklich an einer Bucketlist für 2025 gearbeitet. Diese beinhaltet Sachen, die wir gerne zusammen machen möchten. Mal schauen, wie viel davon tatsächlich umgesetzt wird :)

Damit endete unser Jahr 2024 und unsere ersten vier Monate im FSJ, in denen wir viel lernen und erleben durften, was wir ganz sicher auch noch unseren Enkelkindern erzählen werden.

Bis zum nächsten Mal :)

Eure Seydlitz-WG