Bundespräsident verteilt Essen an Obdachlose und gratuliert: 30 Jahre Kältebusse der Berliner Stadtmission

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat heute am Berliner Hauptbahnhof Gulasch an bedürftige Menschen verteilt und sich mit Sozialarbeitenden der Berliner Stadtmission unterhalten sowie mit Menschen, die auf der Straße leben oder gelebt haben.
Mit dabei war Marco Gellrich. Nach einer Trennung lebte er neun Monate lang auf der Straße und war zu jener Zeit häufig Gast in der Citystation, einer Obdachlosentagesstätte der Stadtmission. „Dort konnte ich mich duschen und meine Wäsche waschen. Das war mir sehr wichtig“, erzählt er. Inzwischen geht es Marco Gellrich wieder gut: „Ich habe seit einem Jahr von der Berliner Stadtmission einen Job als Hausmeister und eine Wohnung. Bei mir ist jetzt wieder alles in Ordnung.“ Schon oft hat der 46-Jährige erlebt, wie die Kältebusse der Berliner Stadtmission Menschen in Notunterkünfte gefahren haben, die sich selbst nicht mehr fortbewegen konnten. Er weiß: „Das ist natürlich ein ganz wichtiges Angebot.“
Deshalb gratulierte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Vorständen der Berliner Stadtmission, Dragana Duric und Christian Ceconi, zum 30-jährigen Jubiläum der Kältebusse. Dragana Duric unterstrich wie wichtig es ist, sich auch in Zeiten großer Herausforderungen um die Bedürftigen zu kümmern, die oft von der Gesellschaft übersehen werden. Auch der Kältebus-Initiatorin und Leiterin des Fachbereichs Wohnungslosenhilfe der Stadtmission, Karen Holzinger, sowie dem Kältebus-Initiator Uli Neugebauer hat der Bundespräsident seinen Dank für 30 Jahre engagierte Arbeit für obdachlose Menschen ausgesprochen.
Frank-Walter Steinmeier sagte anschließend: „Ganz, ganz herzlichen Dank den Fahrerinnen und Fahrern der Kältebusse, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die abends und nachts herausfahren und auch heute wieder unterwegs sind. Die Kältebusse, die wir hier hinter uns sehen, sind zu einhundert Prozent spendenfinanziert und es gibt Gott sei Dank immer noch genügend Mitgefühl in der deutschen Bevölkerung, die weiß, dass es solche Hilfsangebote geben muss und die auch bereit ist, dafür privates Geld zur Verfügung zu stellen.“
Dass der Bundespräsident Menschen auf der Straße trifft und sich mit ihnen über ihr Leben, ihre Wünsche und Nöte unterhält, sieht auch Stadtmissionsdirektor Christian Ceconi als ein wichtiges Signal: „Schließlich muss sich eine Gesellschaft daran messen lassen, wie sie mit den Ärmsten und Schwächsten umgeht. Es liegt in unserer Hand, Gesellschaft zu gestalten.“
Hintergrund: Seit 1994 fahren die Kältebusse der Berliner Stadtmission beladen mit Schlafsäcken, heißem Tee und Suppe von Anfang November bis Ende März nachts zu Menschen, die auf der Straße leben. Ihr Ziel: Obdachlose Menschen zwischen November und März in eine Notunterkunft zu bringen, um sie vor dem Kältetod zu bewahren.
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Barbara Breuer, Pressesprecherin
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