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  • 15.07.2024

Mehr.Dialog

Drei Leute vor Leinwand im Interview

Mehr Dialog, mehr Austausch, mehr Beziehung, ein größerer Zusammenhalt. Dies sind unter anderem die Kernziele des Thementages „mehr.Dialog“. Ich durfte diesen Tag als FSJlerin der UK miterleben und lernen, wie sich die Stadtmission selbst, untereinander, mit ihren vielfältigen Bereichen kennenlernt und dadurch auch unterstützt. Somit trafen sich ca. 20 Leute aus verschiedenen Fachbereichen am Mittwochmorgen im ein.Laden der Gemeinde Frankfurter Allee. Hier kam es gemeinsam bei einer Tasse Kaffee und Keksen zum ersten Austausch. Nico Viziotis, Gemeindeleiter und passionierter „PowerPoint Präsentator“, hielt zu Beginn einen kurzen geistlichen Impuls, welcher überleitete in das Interview „Gemeinde mit und für Menschen“. Im Gespräch mit Gerold Vorländer, Dienstbereichsleiter für Mission, stellte er klar, dass es mehr Dialog und Kreativität bedarf, wenn es um die Zukunft von Gemeinde geht und redete offen über Probleme, die zur „Dysfunktionalität“ von Kirche führen. Die Diskussion verdeutlichte: Es bedarf Nachbarschaftsarbeit, um den Anschluss an die Gesellschaft nicht zu verlieren. Und dafür ist die Gemeinde Frankfurter Allee ein gutes Beispiel.

Teilnehmerinnen beim urban gardening

Es ist bemerkenswert, wie die Gemeinde den Kiez verbindet. Beim Spaziergang vom ein.Laden zum Gemeindehaus machten wir einen kleinen Halt beim Warhammershop direkt neben der Kirche. Die räumliche Nähe und gute Nachbarschaft führten dazu, dass der Shop Workshops für Interessierte jeder Altersgruppe anbietet. Teilnehmende werden in die Welt des Spiels eingeführt und dürfen aktiv werden beim Bemalen der Figuren.

Die Kiezarbeit geht weiter: mit dem ein.Laden will die Frankfurter Allee ein Laden von und für die Gegend sein. „Wie müsste der aussehen, damit er zu deinem Laden werden kann?“, ist Antrieb und Kerngedanke für jegliche Projekte, die der Laden anstrebt. Also ein Café für und mit Nachbar:innen. Angekommen in der Frankfurter wurden wir direkt in die nächsten Gemeinschaftsprojekte von den Ehrenamtlichen der Gemeinde eingebunden. Ein Teil von uns half beim urban gardening, die anderen beim „Mittag im Hof“.

Die Idee: „Zusammen is(s)t man weniger allein“. Das ist deutlich zu spüren, wenn man mit 15 bis 20 anderen, eher älteren Menschen an einem Tisch sitzt und sich das gemeinsam erstellte Buffet schmecken lässt. Dem einen Gast gehört der Späti um die Ecke und er ist ein wahrer Grillmeister, die andere Dame bringt ihren berühmt-berüchtigten Nudelsalat mit und die Ehrenamtlichen schauen, dass alles zusammenkommt und funktioniert. Ich konnte beobachten, dass die Gemeinde auf diverseste Art in ihrem Kiez präsent ist und immer mehr Gemeinschaft entsteht.

viele Menschen am Tisch bei Mittag im Hof

Dass nicht nur die alte Generation sich willkommen fühlt, sondern auch junge Menschen, kreative Köpfe oder Nerds abgeholt werden, durch Warhammer Workshops, einer Vernissage im ein. Laden, urban gardening, gibt mir Hoffnung, dass Gemeinde offener und generationengerechter wird. Hier darf Gemeinschaft gelebt, Nachbarschaft gefördert und Zusammenhalt gespürt werden. Das ist und war schon immer wichtig, und besonders jetzt, wo sich die Gesellschaft immer mehr in zwei Extreme spaltet, ist eine solche Arbeit, die die Gemeinde Frankfurter Allee leistet, essenziell.

Ich fand diesen Exkurs in einen Fachbereich der Stadtmission, mit dem ich eigentlich nichts am Hut habe, äußerst wertvoll und bin dankbar für die Einblicke. Danke an der Stelle auch an die Gemeinde und ihre Ehrenamtlichen, durch die wir so einen schönen Tag erleben durften – mit ganz viel Dialog.

FSJlerin der Berliner Stadtmission