Evangelist MatthäusDie beiden großen Figuren draußen stellen die Evangelisten Lukas (mit dem Stier) und Matthäus (mit dem Menschen bzw. Engel) dar.
Sie sind aus Ton, entworfen vom Bildhauer Albert Wolff (geboren 1814 in Neustrelitz, 1892 in Berlin gestorben). Er war ein Schüler von Christian Daniel Rauch, der u.a. das Reiterstandbild Friedrich des Großen geschaffen hat. Dabei wurde er von Wolff unterstützt.
Wolff hat für die ursprüngliche Lukaskirche auch die Kanzel auf Säulen mit den fünf Figuren, jede in einer Nische, modelliert, ebenfalls aus Ton. Nach dem Entwurfs-Modell geformt und gebrannt wurde alles beim Tonwaren- Fabrikanten March in Charlottenburg.
Während des letzten Krieges wurden die beiden Figuren beschädigt und später ergänzt, zu erkennen an der helleren Farbe (links die rechte Hand, leider wieder beschädigt, rechts der Kopf und der rechte Arm).
Das Christusgesicht auf dem Marmorkreuz auf der rechten Seite, das ja ursprünglich auf dem Altar stand, ist ebenfalls von Albert Wolff.
Verborgen in den Kapitellen
Am oberen Abschluss der vier Säulen ('Kapitelle') gibt es in den Blattornamenten noch etwas Spannendes zu entdecken: Die Symbole der vier Evangelisten! Diese Symbole haben eine lange Tradition, auch wenn die Begründungen uns heute teilweise weit hergeholt erscheinen:
Der Löwe gehört zu Markus. Das Markus-Evangelium schildert am Anfang das Geschehen um Johannes den Täufer, der in der Wüste lebt. Das ist auch der Lebensraum des Löwen. Es klingt auch die paradiesische Prophezeiung an, dass der Löwe neben dem Lamm liegen und Gras fressen wird.
Der Stier wird mit Lukas verbunden. Sein Evangelium fängt mit dem Opfer des Priesters Zacharias an. Auch Jesus wurde geopfert. Zwar nicht ein Stier, aber ein Ochse lässt sich geduldig für schwere Arbeit einspannen.