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  • 23.05.2023

Arbeiten, wo andere Urlaub machen

Abwechslungsreiche Ausbildung in den martas-Hotels

Spargel stechen und essen, farbenfrohe Cocktails mixen und frische Luft an der Ostsee schnuppern – das alles gehört zur Ausbildung in den Hotels der Berliner Stadtmission. 30 junge Menschen werden dort Hotelkauffrau und Koch oder erlernen das Hotel- und Restaurantfach. So wie Domenic Rothe. Auf der Messe „Sei dual“ kam er mit Ausbildungsleiterin Anne Kahlich ins Gespräch: „Sie hat mir viel über Hotel-Marketing erzählt und wir durften Servietten falten.“ Domenic machte ein Schnupper- Praktikum, anschließend bewarb er sich.

zwei junge Auszubildende an der Rezeption

„Abwechslung durch Gäste, die im Restaurant kommen und gehen“, das gefällt Jeremy Wesner. Der 19-Jährige möchte Kaufmann für Hotelmanagement werden und lernt gerade unterschiedliche Stationen im Albrechtshof kennen. Bald wird er zwei Wochen im Lutherhotel Wittenberg hospitieren – übernachten im Hotel inklusive. Auch Aufenthalte auf dem Zingsthof an der Ostsee sind geplant. "Das erweitert die Perspektive und fördert den Austausch zwischen den Häusern“, sagt Anne Kahlich. Sie sorgt dafür, dass der Nachwuchs aus aller Welt eine abwechslungsreiche Ausbildung hat: So werden in einem Seminar der Gasthausmission unterschiedliche Kulturen auf einen gemeinsamen Wertekanon im Gastgewerbe eingestimmt. Zweimal im Jahr übernehmen die jungen Leute bei den Azubi-Tagen die gesamte Regie im Albrechtshof. Dann kümmern sie sich um Parteien, die im Hotel tagen oder um Geschäftskunden, die im Restaurant Alvis speisen. Dort finden ebenfalls Kochkurse und Weinverkostungen statt. Und das, obwohl während der Pandemie viele Menschen die Branche verlassen haben.

Junge Kellnerin bedient Gast auf Dachterasse

„Wir merken nicht nur den Fachkräftemangel, bei uns fehlt grundsätzlich Personal – von Hilfskräften bis zu Auszubildenden“, erklärt Anne Kahlich. Deshalb macht sie vieles möglich: Als eine Studentin ihr duales Studium abbrechen wollte, konnte sie ihr mit einer Ausbildung zur Hotelfachfrau eine neue Perspektive eröffnen. Die junge Frau blieb. „Wir haben vier kleine Appartements für die Azubis angemietet“, sagt Anne Kahlich, „und in diesem Jahr organisieren wir für eine junge Studentin aus der Mongolei und zwei Vietnamesinnen vorbereitend auf die Ausbildung einmal wöchentlich einen Sprachkurs im martas Hotel Albrechtshof.“ Eine Stunde Arbeitszeit und eine Stunde Freizeit – so der Deal für die Schülerinnen. Eine davon ist Thi Hien Nguyen. Sie kam zum Deutsch- lernen nach Berlin. Auf Empfehlung einer Freundin bewarb sich die 19-Jährige um einen Ausbildungsplatz im Albrechtshof: „Meine Kolleg:innen helfen mir sehr und unterstützen mich zu hundert Prozent.“ Sprachbarrieren, ungewisser Aufenthaltsstatus, das Fehlen einer Familie sind nur einige Herausforderungen, denen sie sich stellen muss. Anne Kahlich ist für alles ansprechbar und zufrieden mit dem Nachwuchs. „Unsere Auszubildenden haben Spaß an der Arbeit und sind sehr fleißig“, lobt sie.

Das bestätigt auch Eric Krause. Von ihm lernen sie den Umgang mit den Gästen. „Immer freundlich sein“, ist das oberste Gebot. Der Rezeptionsleiter freut sich, wenn er Stammgäste sieht. Einer davon war Literaturnobelpreisträger Günther Grass. Kam er an, ließ Eric Krause sofort ein Raucherzimmer für den Pfeifen-Genießer herrichten. Viele Gäste hat der 55-Jährige in den vergangenen 25 Jahren schon betreut. Er mag die familiäre Atmosphäre in der christlich geführten Beherbergungsstätte.

martas - Der Name ist Programm

Die spiegelt sich auch im neuen Namen wider: Die vier gewerblichen Hotels und die vier gemeinnützigen Gästehäuser der Berliner Stadtmission firmieren ab sofort unter der Dachmarke „martas“. So heißt das frühere Hospiz nahe der Friedrichstraße nun „martas Hotel Albrechtshof Berlin“. Marta war eine besondere Frau: Sie war laut Bibel eine gute Freundin Jesu und eine bemerkenswerte Gastgeberin. Während ihre Schwester mit Jesus sprach, richtete Marta Essen und Trinken her und schaffte einen Raum, in dem sich Jesus wohl fühlte. Solche Orte wollen die Hotels und Gästehäuser der Berliner Stadtmission auch weiterhin für ihre Gäste sein und Einzelnen und Gruppen Raum für Begegnung und Erholung bieten.

Am Hotel Albrechtshof wird das martas-Schild angebracht

Matthias Zwielong ist Leiter der martas-Gruppe. Er hofft auf gemeinsames Wachstum und erklärt: „Unsere gewerblichen Hotels und die gemeinnützigen Gästehäuser werden künftig enger zusammenarbeiten und entstehende Synergien beim Einkauf, der Reservierung und der Ausbildung nutzen.“ Behagliche Unterkünfte für den Familienausflug, die Klassenfahrt, den Singletrip oder die Geschäftsreise für Menschen unterschiedlichen Einkommens bleiben sie. So bieten die vier Hotels und vier Gästehäuser in Berlin, Brandenburg, der Lutherstadt Wittenberg und an der Ostsee Ruhe und Erholung. Gemäß dem Leitwort „Übernachten und dabei Gutes tun“ werden auch weiterhin mit Teilen der Einnahmen soziale Projekte der Berliner Stadtmission ermöglicht.


Ausbildung bei "martas Hotels und Gästehäuser" der Berliner Stadtmission

Die „martas Hotels und Gästehäuser“ beschäftigen insgesamt 300 Mitarbeitende und bilden aktuell 30 junge Menschen in vier Ausbildungsberufen aus. Die Hälfte der Auzubis stammt aus dem Ausland. Die „martas Hotels Berlin“ tragen das Qualitätssiegel TOP-Ausbildungsbetrieb.

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