Krass und schon ist April! Verrückt, wie die Zeit vergeht! Jetzt kennen wir uns alle seit acht Monaten und es fühlt sich trotzdem an, als würden wir uns acht Jahre kennen. Die Stimmung in der WG ist ähnlich wie das Wetter ... wird besser. Uns alle hat der Winter in Berlin ermüdet, doch die ersten sonnigen Tage haben geholfen, wieder neue Energie zu tanken. Und das Wetter hat uns auch eingeladen, viel draußen zu unternehmen. So sind wir zum Beispiel zusammen spazieren gegangen oder haben gepicknickt.
Leider war der April auch der Monat, in dem die Kältehilfe geendet ist und somit haben wir einen großen Teil des FSJs schon hinter uns. Es klingt so hart, wie es ist! Trotzdem sind wir stolz auf uns, dass wir eine sehr aufregende und anspruchsvolle Einsatzstelle kennengelernt haben und es geschafft haben, so vielen unbekannten, bewegenden und herausfordernden Situationen zu meistern.
Außerdem hatten wir für eine Woche unser politisches Seminar. Indem wir die Möglichkeit hatten, mit einem Zeitzeugen aus der DDR zu sprechen und eine exklusive Tour durch den Mauerpark mit vielen aufregenden Geschichten zu bekommen. Es war voll cool, diesen Park mal aus seiner Sicht zu betrachten und sehr spannend die Zeit aus seiner Perspektive zu sehen. An einem anderen Tag des Seminars wurden wir in Gruppen aufgeteilt und haben uns verschiedene Gedenkstätten oder Ausstellungen zum Thema Sozialsozialismus angeschaut. Die Gruppe gingen zum Beispiel ins Haus der Wannseekonferenz, Topografie des Terrors und zum Denkmal Stelenfeld. Nachdem sich jede Gruppe mit ihrer Gedenkstätte/Ausstellung befasst hat, haben wir uns zusammengesetzt und uns gegenseitig die anderen Erlebnisse vorgestellt. Es war ein sehr spannender und emotionaler Tag und trotz viel Vorwissen haben uns die Eindrücke doch irgendwie mitgenommen. Trotz allem konnte jeder eine Menge mitnehmen und wir sind noch weiter zusammengewachsen. Ein Ausflug zu einem Konzentrationslager war auch Teil des Seminars. Dafür sind wir nach Oranienburg zum Konzentrationslager Sachsenhausen gefahren und haben dort eine Führung über das Gelände bekommen. Danach wurden wir von drei Zeitzeuginnen zu einem Kaffee und Kuchen eingeladen und es gab Zeit für Gespräche, in dem uns von ihren Erlebnissen berichtet wurde und wir Fragen stellen konnten.
Es war eine Erfahrung, die viele mitgenommen hat, aber die uns alle sehr bereichert hat und durch die wir sehr viel mitgenommen haben.
Im April gab es natürlich nicht nur Seminare, es gab auch die Passionsglocke. Wo wir als FSJlerinnen in verschiedene Stationen auf dem ZAH-Gelände aufgeteilt wurden und Menschen durch unterschiedliche Ideen, Geschichten aus der Bibel näherbringen durften.
Es war eine sehr spannende, informative, aber auch schöne Zeit. Ich glaube, das Seminar war für uns alle das Highlight in diesem Monat, was uns trotz Geschichtsunterricht und vorherigen Besuche in Museen, Ausstellungen usw. in vielen Punkten schockiert hat und uns noch mal daran erinnert hat, wie schrecklich diese Zeit war und wie schnell so was gehen kann. Und wie wichtig es ist, sich an diese Zeit zurückzuerinnern und alles dafür zu tun, dass es niemals und nirgendwo noch mal so werden darf!