Staffelstab-Übergabe bei der Berliner Stadtmission: Dieter Puhl geht in den Ruhestand, Gionathan Lo Mascolo übernimmt

„Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde“, heißt es beim Prediger Salomo (3,1) im Monatsspruch für diesen Oktober. Für Dieter Puhl, den Leiter der Stabsstelle christliche und gesellschaftliche Verantwortung der Berliner Stadtmission, heißt es nun, nachdem er jahrelang die reifen Früchte seiner Arbeit ernten konnte, seine freie Zeit nach seinen Wünschen zu gestalten. Denn er geht ab Ende September in den Ruhestand.

Die Berliner Stadtmission verabschiedet mit Dieter Puhl einen umtriebigen Macher, einen Mann mit Herz, der es salonfähig gemacht hat, Gutes zu tun und darüber zu reden: 31 Jahre lang hat der lässige Sozialarbeiter mit der Schiebermütze bei der Berliner Stadtmission gewirkt. Angefangen hat er im Oktober 2006 im Projekt „Wohnungsarbeit für obdachlose Männer und Frauen“ in der Wohnhilfe Lenaustraße und später dann die Ambulante Wohnhilfe am Chamissoplatz mit aufgebaut. Anschließend strukturierte er gemeinsam mit Kolleg:innen um, wie Menschen im Maßregelvollzug begleitet werden.

Danach leitete der energiegeladene Mann drei Jahre lang den Bereich Süd-West der Wohnungslosenhilfen. Denn Obdachlose lagen und liegen dem Diakon schon lange am Herzen: Darum macht er seit mehr als 30 Jahren unermüdlich auf jene aufmerksam, die unter menschenunwürdigen Bedingungen auf der Straße leben. Missstände anzuprangern und dazu aufzurufen, sie zu beseitigen, ist seine Passion.

„In unzähligen Gesprächen mit Politiker:innen, Unternehmer:innen, interessierten Berliner:innen und Medienschaffenden hat er sich zu einem kreativen Sprachrohr für die Bedürftigen dieser Stadt entwickelt. Jene, die wegschauen, hat er eingeladen hinzuschauen, in Beziehung zu gehen und sich zu engagieren. Da war und ist er ein Menschenfänger im besten Sinne und zum Besten der Stadt“, sagt Stadtmissionsdirektor Christian Ceconi. „Wir von der Berliner Stadtmission danken ihm für seinen segensreichen und unermüdlichen Einsatz – und besonders auch für zehn Jahre Leitung der Bahnhofsmission am Zoo.“ Zuletzt führte Dieter Puhl Regie in der Stabsstelle christliche und gesellschaftliche Verantwortung und machte dort das, was er bestens beherrscht: die Herzen der Menschen zu berühren und dabei nachhaltige Netzwerke zu knüpfen. „Ich wünsche mir, dass wir radikal bei den Menschen bleiben, für die wir in dieser Gesellschaft auch eine anwaltliche Tätigkeit ausüben. Dazu gehört meines Erachtens auch die Fähigkeit, mitzuleiden“, sagte Dieter Puhl zum Abschied. 

Seinen Nachfolger Gionathan Lo Mascolo hat er bereits eingearbeitet. Der politische Berater und Publizist hat für internationale Institutionen und europäische Parteien gearbeitet und sich schwerpunktmäßig mit der Verflechtung von Religion und Extremismus beschäftigt. Zuvor hat der gelernte Journalist Theologie und Politikwissenschaft studiert.

Die Berliner Stadtmission und Dieter Puhl bedanken sich herzlich bei allen, die in den vergangenen Jahren die unterschiedlichsten Projekte unterstützt haben.

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Barbara Breuer, Pressesprecherin
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