Grafik eines schwitzenden Mannes

Gemeinsam Menschen auf der Straße durch Hitze und Gewitter helfen

  • Mann gießt sich Wasser über den Kopf
  • Kältebusmitarbeiterin spricht mit Obdachlosem
  • Mann behandelt Obdachlosen im Rollstuhl in der Straßenambulanz

"Vielen Wohnungslosen fehlt der Zugang zu kühlen, schattigen Orten und zu Wasser.“
Benjamin Schöler (Leiter Notübernachtung am Containerbahnhof)

Die Straße flimmert vor Hitze, kaum jemand ist draußen unterwegs. Nur Frank* sitzt auf seinem Stammplatz am S-Bahnhof in der prallen Sonne an seinen Rucksack gelehnt; vor ihm ein Pappbecher mit ein paar Münzen. Mit glasigem Blick starrt er vor sich hin, bringt kaum die Kraft auf, Vorübergehende nach einer Spende zu fragen. Die Mullbinde an seinem Bein weist Flecken von getrocknetem Blut und Eiter auf.

Eine Passantin geht vor Frank in die Hocke: „Hallo. Kann ich irgendwas für Sie tun? Brauchen Sie Wasser?“ Frank antwortet benommen: „Danke, das ist nett. Es ist zu heiß, ich kann nicht aufstehen, mein Bein; ja, Wasser.“ Die Frau bittet einen Passanten, ihr zu helfen, Frank in den Schatten zu bringen, sie kauft ihm eine große Flasche Wasser und spricht noch eine Weile mit ihm, bis es ihm etwas besser geht.

Helfen Sie Menschen auf der Straße durch die Hitze

Nicht nur Winter und Kälte können für Menschen ohne Obdach lebensbedrohlich sein, sondern genauso Hitze, Flüssigkeitsmangel und Wunden, die sich bei hohen Temperaturen schneller entzünden.


 

So können Sie ganz praktisch helfen

  • Icon mit Ausrufezeichen klein

    1. Aufmerksam sein

    Halten Sie die Augen offen für Menschen, die Hitze oder Gewittern ausgesetzt sind. Sprechen Sie betroffene Personen an und fragen, ob sie Ihre Hilfe, etwas Wasser oder einen Schattenplatz benötigen. Vielleicht sind Sie heute der einzige Mensch, der mit ihnen ins Gespräch geht.

  • Icon mit Telefonhörer

    2. Hilfe holen

    Wenn der Gesundheitszustand einer Person kritisch ist (Hitze führt zu Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit) und sie einverstanden oder eventuell sogar nicht mehr ansprechbar ist, rufen Sie den Rettungsdienst (112) und bestehen Sie darauf, dass jemand kommt. Ärztinnen und Ärzte sind dazu verpflichtet, auch für Menschen ohne Krankenversicherung Hilfe zu leisten.

  • Icon mit Flasche

    3. Eine zusätzliche Wasserflasche einpacken

    Tragen Sie an heißen Tagen eine zusätzliche Flasche Wasser für einen obdachlosen Menschen bei sich. Diese kann Betroffenen helfen, ihren Flüssigkeitsmangel auszugleichen und den Kreislauf zu stabilisieren. Außerdem dient sie zur einfachen Kontaktaufnahme und symbolisiert Obdachlosen, dass ihre Mitmenschen sie wahrnehmen.

  • Icon mit Ortssymbol

    4. Aufenthaltsorte melden

    Wenn Sie Plätze kennen, an denen sich (regelmäßig) Menschen ohne Obdach aufhalten, melden Sie diese unter der bekannten Kältebus-Hotline der Hitzehilfe der Berliner Stadtmission: 030-690333 690 (am WE und wetterabhängig an mehreren Werktagen zwischen 11-15 Uhr) oder unter www.berliner-stadtmission.de/hitzehilfe

  • Icon mit Sprechblasen

    6. Weitersagen

    Geben Sie diese Punkte an Ihren Bekanntenkreis weiter und sensibilisieren Sie so für Menschen, die oft übersehen werden und im Hochsommer unsere Hilfe benötigen.

 


„Im Sommer ist es eigentlich noch schlimmer. Ich schwitze die ganze Zeit und habe seit Tagen nicht geduscht. Und ich muss ja Flaschen sammeln gehen, da ist nix mit Schatten.“

Angetroffene Person


 

Hilfen der Berliner Stadtmission

Frau behandelt offene Wunde am Arm eines Patienten
Ambulanz

Wer dienstags zwischen 14 und 20 Uhr oder freitags zwischen 11 und 15 Uhr überhitzt in die Lehrter Straße 68 kommt, kann erstmal eine kühle Dusche nehmen. Ein Team aus größtenteils ehrenamtlichen Ärzt:innen und Pflegekräften bietet in der Ambulanz medizinische Versorgung und Beratung an und vermittelt Patient:innen auch an Krankenhäuser weiter.

Straßenambulanz

Unsere barrierefreie Straßenambulanz ist montags und donnerstags von 19 bis 23 Uhr unterwegs, um Menschen auf der Straße medizinisch zu helfen, die nicht zu uns in die Ambulanz kommen können. Wunden, die sich bei hohen Temperaturen schnell entzünden, werden versorgt, Verbände gewechselt und weitere Erkrankungen akutversorgt. Den Menschen wird zudem Mut gemacht, sich kontinuierlich medizinisch betreuen zu lassen und weitere Hilfen in Anspruch zu nehmen.

Pflegezimmer

Menschen, die in einer gesundheitlich so schlechten Verfassung sind, dass sie dringend Ruhe benötigen, können sich im Pflegezimmer über der Ambulanz für einige Tage auskurieren. Wir haben Platz für acht Patient:innen, die rundum versorgt und betreut werden. Manche von ihnen öffnen sich auch über die Versorgung ihrer Erkrankung hinaus einem Beratungsprozess.

Hitzebus

Bis Ende August wird unser Kältebus© zum Hitzebus. Am Wochenende und wetterbedingt an mehreren Werktagen ist ein Team zwischen 11 und 15 Uhr auf den Straßen Berlins unterwegs, um Menschen ohne Obdach zu helfen, sich gegen die Hitze zu schützen. Wir geben Kleidung, Getränke und einfache Mahlzeiten, sowie Sonnenschutzcreme aus und bringen Menschen, die medizinische Versorgung brauchen, in die Ambulanz der Stadtmission oder ins Krankenhaus.

Hygienecenter

In unserem Hygienecenter neben der Bahnhofsmission am Zoo können Menschen ohne Obdach die Toiletten benutzen und sich duschen. Jeder Gast erhält einen Einwegrasierer, Duschgel, ein Handtuch und frische Unterwäsche. Auch Wäsche kann kostenlos gewaschen werden.

City-Station

Im Obdachlosen-Tagestreff City-Station können Menschen duschen und ihre Kleidung waschen. Sie erhalten auch Getränke und Mahlzeiten und haben einen Rückzugsort vor Hitze und Gewittern. (Diese Hilfe wird bis Ende August 2023 aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union und des Landes Berlin gefördert.)

Notübernachtung am Containerbahnhof

In der Notübernachtung am Containerbahnhof gibt es die Möglichkeit zu duschen, zu übernachten und medizinische Versorgung, sowie weitere Beratung zu erhalten. Im Sommer finden Menschen ohne Obdach hier auch beim Tagestreff unseres Kooperationspartners GEBEWO Zuflucht vor der Sonne.

Unterstützen Sie unsere Arbeit

15 € kostet durchschnittlich die medizinische Versorgung eines Menschen ohne Obdach durch die Straßenambulanz.

74 € ermöglichen einem erkrankten obdachlosen Menschen, sich einen Tag in einem Pflegezimmer unserer Ambulanz in Ruhe auszukurieren.

100 € tragen zum Kauf von ständig benötigten Wundauflagen und Verbandsmaterialien für die medizinische Versorgung der Patient:innen bei. 

*Die hier angegebenen Spenden sind Beispiele. Ihre Spende wird zugunsten der Pflegezimmer und der Ambulanz eingesetzt und darüber hinaus, wo sie aktuell am nötigsten gebraucht wird. Unsere Ambulanz wird anteilig gefördert durch die Deutsche Bahn Stiftung.

Einblicke in unsere Arbeit

In unserem Newsletter schreiben wir monatlich über das was uns bewegt und teilen Informationen und Geschichten aus unseren Einrichtungen und Projekten!

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