Voller Vorfreude trafen wir uns am Montag, den 15.07. auf dem Gemeindehof. Mit vollgeladenen Autos starteten wir dann unsere lange, lange Fahrt nach Schweden, wobei wir zwischendurch unsere restlichen Mitfahrer einsammelten.
Dienstag, am frühen Abend, kamen wir an unserem ersten Lager an. Nachdem wir über Nacht genug Kraft getankt hatten, ging es am Mittwoch endlich mit den Kanus los, auf die Nördliche Berglandstour. Wir hatten täglich eine Strecke von 12-15 km zu bewältigen, wobei es jeden Tag auch mindestens zwei Umtragestellen gab. Das hieß, dass wir elf Kanus aus dem Wasser tragen, einen Wagen drunter schnallen und sie dann bis zur nächsten Einsetzstelle schieben mussten. Dabei waren die Landstrecken eine reine Berg- und Talfahrt. Hitze und Regen brachten uns an unsere Grenzen. Gut, dass wir uns gegenseitig helfen konnten. So hatten wir trotz der Anstrengung auch oft viel Spaß.
Unser Lager schlugen wir abends an unterschiedlichsten Stellen auf: Im Wald, am Strand, auf Inseln… Jeden Tag musste Holz fürs Feuer gesammelt werden, damit wir unser Essen kochen konnten. Das reichte vom kleinen Gestrüpp bis hin zu ganzen Bäumen. Täglich wurden die Zelte auf- und abgebaut und täglich gab es Haferbrei zum Frühstück. Abends kochten wir dann über dem Feuer mal Nudeln, mal Reis oder Erbsen und oft gab es noch eine Portion selbst gepflückte Pilze dazu. Am folgenden Montag erreichten wir das Ende unserer Kanu-Tour. Wir wurden mit Autos abgeholt und fuhren zu unserem Lagerplatz für die zweite Woche.
Nun gingen wir es etwas ruhiger an. Wir nutzen den nächsten Tag zur Erholung, was uns allerdings nicht vom Baden abhielt, da die Temperatur die 30°C-Marke knackte. Zugleich mussten wir uns in aller Frühe von den Ersten verabschieden. In den nächsten Tagen unternahmen wir die verschiedensten Sachen: Wandern, Pilze sammeln, Angeln, Eisenerzgruben besuchen, Spiele spielen, Elch-Tour und jeden Tag baden, baden, baden.
Jeden Abend, am Feuer, haben wir viele Lieder gesungen und uns über unser Leben in seinen vielfältigen Beziehungen Gedanken gemacht. Die Mitarbeiter hatten zu den verschiedenen Beziehungsebenen etwas vorbereitet. Und so diskutierten wir über unsere Beziehung zu Jesus, zur Gemeinde, zur weltweiten Christenheit, zu anderen Menschen und der Welt in der wir leben, die uns beeinflusst, und auf die auch wir Einfluss nehmen können.
Die Schweden in der Nachbarschaft waren sehr gastfreundlich. So wurden wir zum Pizzaessen eingeladen und bekamen einen großen selbstgebauten Holztisch zur Verfügung gestellt, in dem wir alle unsere Namen eingeritzt haben. Sehr bewegend war auch der Umschlag mit Briefchen und Briefen aus der Gruppe, den am Ende jeder sein Eigen nennen konnte. Er enthielt all das, was wir aneinander schätzen und lieben gelernt haben.
Wir starteten in die zwei Wochen Abenteuer mit den unterschiedlichsten Erfahrungen und einige von uns kannten sich noch nicht. Aber ganz schnell wuchsen wir zu einer richtig tollen Gruppe zusammen und hatten sehr viel Spaß! Es lässt sich gar nicht mit Worten beschreiben, so wunderbar war unsere Gemeinschaft, und so dankbar sind wir Jesus für diese Zeit! Der Abschied am 30.7. fiel uns allen sehr schwer, auch wenn wir uns auf unsere Familie und eine warme Dusche freuten. Wenn wir nun an Schweden zurück denken, tun wir das immer mit einem Lächeln im Gesicht.
Lara Kretschmer & Jörg Eyermann