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  • Veröffentlichungsdatum 05.06.2023

Hitzehilfe der Berliner Stadtmission startet

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Wo halten sich obdachlose Menschen im Sommer auf?

Wenn es sehr heiß ist im Sommer, geht es vielen Menschen schlecht. Für Obdachlose kann die Hitze sogar lebensbedrohlich sein. So hat Tom dann beispielsweise oft Sonnenbrand. Der Mann lebt seit ein paar Jahren auf der Straße. Wenn das Wetter schön ist und die Temperaturen über 30 Grad steigen, wird es für Tom und seine Bekannten ungemütlich: Geld für Sonnencreme haben sie nicht, der Eintritt in kühle Räume oder das Freibad bleibt ihnen oft verwehrt und auch eine Flasche Wasser ist nur selten zur Hand.

Um obdachlosen Menschen bei hohen Temperaturen zu helfen, startet die Berliner Stadtmission ihre Hitzehilfe. Zwei Musterprojekte werden bis Ende August aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert. So können Menschen in der Wohnungslosentagesstätte City-Station unter dem Motto „Summer in the City“ duschen, Wäsche waschen und trocknen, sich vor der Hitze schützen und Wasser, Sonnencreme und After-Sun-Produkte mit auf den Weg bekommen. Sozialarbeitende beraten zudem zu Gesundheitsthemen und erläutern, welcher Weg runter von der Straße führen kann. Auch Seelsorgegespräche werden geführt. Die Leiterin der City-Station, Anna-Sofie Gerth, zählt an heißen Tagen bis zu 30 Menschen, die zum Duschen kommen, um sich frisch zu machen und sich abzukühlen: „Wir freuen uns sehr, dass die Politik auf die Bedürfnisse obdachloser Menschen im Sommer reagiert und unsere Hilfe für drei Monate finanziert.“

Zusätzlich ist am Wochenende und an mehreren Arbeitstagen in der Zeit zwischen 11 und 15 Uhr ein Hitzebus der Berliner Stadtmission unterwegs. Das Hitzebusteam wird zu Menschen auf der Straße gerufen, um ihnen Sonnenschutz wie Hüte, Basecapes oder dünne Jacken zu geben. Auch einfache Mahlzeiten wie belegte Brötchen oder Obst bieten sie an sowie Getränke und Sonnencreme. Müssen die auf der Straße lebenden Menschen medizinisch versorgt werden, bringt der Hitzebus sie auf Wunsch in die Ambulanz der Berliner Stadtmission oder ins Krankenhaus.

„Selbstverständlich informieren wir die Betroffenen bei Bedarf auch über weiterführende Hilfeangebote, um von der Straße wegzukommen“, erklärt die Leiterin des Fachbereichs Wohnungslosenhilfe, Karen Holzinger. Sie ergänzt: „Durch die regelmäßigen Besuche kann eine vertrauensvolle Beziehung zu den Menschen aufgebaut werden. Das macht die Annahme von weiterführenden Hilfen wahrscheinlicher.“ Die Berliner Stadtmission bittet deshalb Passant:innen, aufmerksam zu sein: „Wir sind dankbar, wenn uns die Berliner:innen Orte mitteilen, an denen sich Menschen ohne Obdach im Sommer tagsüber aufhalten. Gerne per E-Mail unter: hitzebus[at]berliner-stadtmission.de oder während der Fahrzeiten des Busses unter der bekannten Kältebus-Telefonnummer: 030 / 690 333 690.

Wer außerdem schnell und unbürokratisch helfen möchte, kann dieser Tage einfach eine zusätzliche kleine Wasserflasche mitnehmen und diese bei Bedarf einem Menschen schenken, der auf der Straße lebt, rät die Berliner Stadtmission. Auch Kleingeldspenden helfen, mit denen sich obdachlose Menschen Erfrischungen wie ein Eis kaufen können.

weitere Informationen

Barbara Breuer, Pressesprecherin
Telefon: 030 690 33 413
Mobil: 0151 129 17 353
breuer[at]berliner-stadtmission.de