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  • 27.10.2023

Vom Hobby zum FSJ - Umgeben von Vintage-Mode

Zoe macht seit September 2023 ihr FSJ bei der Berliner Stadtmission. Sie arbeitet in der Unternehmenskommunikation und in einem der Secondhand Kiezläden der Berliner Stadtmission, und berichtet von ihrem ersten Tag im Kiezladen.

junge Frau wühlt durch Kleiderkiste

Ein großer, verwinkelter, fast schon verwunschener Raum, in welchem man in jeder Ecke neue Schätze finden kann. Dies war mein erster Eindruck von dem Kiezladen in der Malmöer Straße 4-5. Bei meiner Ankunft in dem Secondhand-Laden der Berliner Stadtmission wurde ich sofort herzlich von dem Team begrüßt. Mit einer Tasse Kaffee und viel Neugier durfte ich dann den Laden erkunden.

Bei der morgendlichen Mitarbeiter: innen-Sitzung wurden schließlich Anliegen besprochen, der Tagesablauf durchgegangen und gemeinsam einer kleinen Andacht gelauscht. Der Start für meine erste Ladenöffnung war somit gesetzt und kurz darauf sollte ich in den lebhaften Trubel eines Vintage-Shops eintauchen.

FSJlerin bei der Arbeit, Kisten umstellen

Sowohl meine Kolleg: innen als auch die Räume selbst schafften schnell eine Atmosphäre, in welcher ich mich wohlfühlte. Dies ließ meine Vorfreude wachsen, ein Jahr lang dreimal die Woche hier arbeiten zu dürfen. Ebenso half es mir, mich schneller im großen, unübersichtlichen Berlin einzuleben. Mein Umzug von der Stadt, die es gar nicht gibt (Bielefeld), hierher war zu dem Zeitpunkt nämlich gerade mal fünf Tage her.

Nun aber zum Laden selbst. Die Kiezläden der Berliner Stadtmission leben von regionalen Spenden. Der Erlös durch den Verkauf von Klamotten, Büchern, Küchenutensilien und was man sich sonst so vorstellen kann, geht an die Arbeit der Stadtmission. Also Shoppen für eine gute Sache! Das sag’ ich mir immer, wenn ich mal wieder mit drei Jacken und einem Fernseher/mit zwei vollen Tüten an Kleidung nach Hause gehe.

Vintage zieht Kund:innen an

Kleiderständer im Laden

Der Laden in der Malmöer Straße ist auf Vintage spezialisiert, wodurch er vor allem junge sowie internationale Kundschaft anzieht. Aber genauso hat der Kiezladen treue Stammkunden. Sie kommen dann manchmal mit kleinen Geschenken vorbei, wie Keksen oder Kaffee. Was auffällt ist, dass die Kunden im Grunde immer freundlich sind. Häufig bekommen wir kleine Komplimente bezüglich unserer Ware, den Preisen und uns als Team. Bisher waren die Leute auch sehr nachsichtig mit mir, wenn mir Fehler beim Kassieren etc. unterlaufen sind (was vor allem in den ersten Tagen öfters mal vorkam... und heute auch noch).

Neben dem Kassieren bin ich hinten im Lager tätig, wo ich Kistenweise Kleidung auspreisen darf. Das ist meine Lieblingsaufgabe, denn es kommen viele super-interessante Klamotten an und oft auch wahre Schätze. Ich überlege mir dann einen angemessenen Preis, mithilfe meiner erfahrenen Mitarbeiter: innen. Diese können von beispielsweise 3€ bis zu 70€ schwanken, wenn sich teure Marken zu uns verirren.

junge Frau beim Shoppen

FSJ im Kiezladen

Ich bin mehr als zufrieden mit der Arbeit im Kiezladen Malmöer. Ich lerne viele Menschen kennen, eigne mir mehr Wissen über Mode an und entwickle ein Händchen für Styling, z.B. durch das Einkleiden von Schaufensterpuppen. Und der kleine Nebeneffekt, dass ich mich selbst mit Klamotten eindecken kann, ist auch gar nicht so übel. Dadurch bin ich deutlich günstiger und vor allem nachhaltiger unterwegs.

Secondhand einkaufen lohnt sich also in vieler Hinsicht und in den Kiezläden der Berliner Stadtmission kauft man zusätzlich für einen guten Zweck! Also schaut gern mal bei mir auf der Arbeit vorbei!

Neben dem Kiezladen in der Malmöer hat die Berliner Stadtmission noch drei weitere Kiezläden in Berlin, von denen jeder seinen eigenen Schwerpunkt hat. Kommen Sie vorbei und schauen sich um.