Was uns bewegt

Taizé - unsere Quelle

Als Jugendliche 1974 auf einer Rüstzeit einen Bericht über die Bruderschaft von Taizé und die Eröffnung des Konzils der Jugend hörten, ahnte niemand, welch entscheidende Spur damit in unserer Gemeinde gelegt wurde.

„Kirche (Gemeinde, R.G.), was sagst du von deiner Zukunft?“ 1)
„Der auferstandene Christus kommt, … . Er bereitet uns einen Frühling der Kirche, einer Kirche, … , bereit, mit allen zu teilen, ein Ort sichtbarer Gemeinschaft für die ganze Menschheit. Er wird uns genügend Phantasie und Mut geben, einen Weg zur Versöhnung zu bahnen. … .“ 2)

Ausflugsgruppe in Taize

In einem Winter zu Beginn der 1980iger Jahre fand ein Taizé-Gebet in der Christophoruskirche in Friedrichshagen statt. Zum Abschluss standen wir im Halbkreis um den mit Kerzen erhellten Altar und sangen die Lieder aus Taizé. Jugendliche aus der Christophorusgemeinde und aus der Stadtmissionsgemeinde gemeinsam. Ein zu dieser Zeit noch nicht selbstverständliches Geschehen, ein Brückenschlag zwischen beiden Gemeinden. In unserer Mitte Bruder Rudolf aus Taizé.

In der bewegenden Zeit bis 1989 haben uns die Brüder von Taizé mit ihrem Ruf zu einem einfachen Leben, zu Gemeinschaft und Versöhnung geleitet und ermutigt.

„Lass dich durchdringen vom Geist der Seligpreisungen: Freude, Einfachheit, Barmherzigkeit.“ 3)

„Habe die Leidenschaft für die Einheit des Leibes Christi!“ 4)

Solche Worte und Gedanken haben unsere Gemeinde in der Nachfolge Jesu geführt.

Zusammen mit den Liedern aus Taizé hat uns das als Gemeinde bewegt und geprägt, unser Miteinander, unsere Kontakte über Gemeindegrenzen und Ländergrenzen hinweg, unsere missionarischen und diakonischen Aktivitäten und vor allem - unsere Gottesdienste.

Seit wir selber nach Taizé fahren können und immer wechselnde Gruppen unserer Gemeinde eine Woche in dieser Gemeinschaft mitleben, sind es immer wieder neue Impulse für unsere Arbeit, die mitgebracht werden.

Logo Taize

So sind wir bei einem Besuch 2006 Bruder Rudolf wieder begegnet. Er hat inzwischen die Leitung einer „Außenstelle“ von Taizé in Alagoinhas in Brasilien. Dieses Projekt, u. a. eine Schule für Gehörlose und blinde Kinder sowie täglich eine offene Tür für die Kinder aus dem Viertel, unterstützen wir seitdem regelmäßig finanziell und nehmen Anteil an der Arbeit der Taizé-Brüder und ihrer Helfer.

Ein vorläufiger Höhepunkt war das Europäische Jugendtreffen zum Jahreswechsel 2011 – 2012 in Berlin. Spuren dieser Tage finden sich noch an vielen Stellen in der Gemeinde, in Kontakten und Besuchen, wie in guten Erinnerungen derer, die Gäste aufgenommen hatten.

Taizé

Teilen – Gemeinschaft suchen – Versöhnung gestalten – Hingabe leben,
weil der auferstandene Christus uns bewegt und ermutigt,
weil der Heilige Geist uns immer aufs Neue aufbrechen lässt,
weil der Vater, der Liebe ist, uns den Frieden des Herzens schenkt.

 R. Geselle im August 2013

1) Aus „Brief an das Volk Gottes“ zur Eröffnung des Konzils der Jugend 1.09.1974
2) Osternachricht, Taizé 1970
3) Roger Schutz, „Ein Fest ohne Ende“
4) Aus der Regel von Taizé.

Alagoinhas - unser Patenprojekt in Brasilien

In der Provinz Bahia im Nordosten Brasiliens, einer der ärmsten Regionen des Landes, kümmern sich einige von Taizé ausgesandte Brüder mit ihren Helfern um die Straßen-kinder und die dort lebenden gefährdeten Jugendlichen. Auf einer unserer FamilienRüstzeit haben wir in der Gemeinde von dieser Arbeit gehört. Glieder unserer Gemeinde, die auf einem Treffen in Taizé waren, berichteten von ihrer Begegnung mit Bruder Rudolf, einem der ausgesandten Brüder, und seinem liebevollen und lebendigen Erzählen von Alagoinhas und „seinen Kindern“. 

eine Gruppe Jugendliche des Patenprojekts in Brasilien
Menschen vor einem gemalten Bild

Seitdem begleitet unsere Gemeinde diese Arbeit. Inzwischen ist Bruder Rudolf nach Taizé zurückgekehrt und Bruder Hendrik hat die Verantwortung in Alagoinhas, auch für die offene Kindertür, der Brincadeira übernommen. Regelmäßig erfahren wir per Email aktuelles aus diesem Projekt, und können so die Sorgen und die Freuden mit den Kindern und deren Helfern teilen. Die Brincadeira bietet den Kindern einen geschützten Ort und organisiert Ferienangebote, Unterrichts-hilfen und Berufsschulkurse. Darüber hinaus finden sie hier Unterstützung in allen Lebensfragen, die in Brasilien oft gleichzeitig Überlebensfragen sind.Mit den Jahren sind es auch Jugendliche, die selber einst an diesem Ort Zuflucht gefunden haben, die mithelfen und ihre Erfahrungen an die Jüngeren weiter geben.Allen Mitarbeitern ist es wichtig, dass nicht sie es sind, die die Kinder und Jugendlichen empfangen und sie beschützen. Um sich selbst daran zu erinnern, haben sie das Isaakbild von Frère Éric, einem verstorbenen Mitbruder, anbringen lassen. Der blonde Junge des Originals wurde in ein Kind aus Bahia verwandelt. Dieses Bild ist überlebensgroß sichtbar, sobald man zur Tür hereinkommt.

Wann immer möglich, sammeln wir Geld in unserer Gemeinde und helfen so den Brüdern, den Kindern und Jugendlichen zu helfen. Unsere Spendengelder erreichen die Kinder in Alagoinhas über„Zukunft teilen“,ein Spendenprojekt des Freundeskreises „Kinder von Alagoinhas“.Die Weiterleitung geschieht über das Hilfswerk MISEREOR.Für sich selber nimmt die Gemeinschaft von Taizé keine Spenden an.