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  • Veröffentlichungsdatum 28.09.2022

Kältehilfe: Stadtarme Menschen können sich im Winter bei Gemeinden der Berliner Stadtmission aufwärmen

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Mit zahlreichen Angeboten startet die Berliner Stadtmission am 1. November in die Kältehilfesaison 2022/2023. Vier Kältebusse, darunter die Straßenambulanz, werden nachts unterwegs sein, um auf den Straßen Berlins Menschen vor dem Erfrieren zu retten und bei Anruf sofort zu reagieren. „Um diese Hilfe täglich anbieten zu können, suchen wir noch nach Menschen, die Lust haben, das Team ehrenamtlich zu unterstützen“, erklärt Karen Holzinger, Mit-Initiatorin des Kältebusses und Leiterin des Fachbereiches Wohnungslosenhilfe. Die Kältebusse brauchen jemanden, der sie steuert, sie begleitet und auch für das Callcenter sind noch ehrenamtliche Jobs zu vergeben. Alle Helfer:innen werden vorher geschult.

Auch Passant:innen sollten eine wichtige Regel beachten: Wer den Kältebus unter 030 690 333 690 anrufen will, sollte vorher die obdachlosen Menschen ansprechen und fragen, ob Hilfe durch das Kältebusteam gewollt ist. Der dunkelblaue Bus bringt Menschen von der Straße auf Wunsch in die Notunterkünfte. Weil es dort keine Räume für häusliche Quarantäne gibt, können obdachlose Menschen nicht hinein, wenn sie positiv auf Covid getestet werden. Und so müssen die Mitarbeitenden sie dann leider aktuell mit Schlafsäcken auf die Straße schicken. Doch selbst Schlafsäcke sind in dieser Saison bisher Mangelware. Die Stadtmission bittet deshalb dringend um Schlafsack- und Geldspenden.

Uli Neugebauer ist Leiter der niedrigschwelligen Hilfen. Er hofft, in diesem Jahr trotz der Pandemie wieder bis zu 400 Notübernachtungsplätze anbieten zu können: „Die nur schwer abzuschätzenden Auswirkungen, die die hohen Mehrkosten für Strom und Gas im kommenden Winter nicht nur auf  bedürftige Menschen, sondern auch auf soziale Einrichtungen haben werden, machen uns als Berliner Stadtmission große Sorgen. Allein für die Notübernachtung am Containerbahnhof rechnen wir im kommenden Jahr mit Mehrkosten von rund 30 Prozent für Gas und Strom.“

Trotz aller Sorgen will die Berliner Stadtmission die Kältehilfe auch tagsüber ausweiten – wie beispielsweise in der Citystation. „Denn es gibt für obdachlose Menschen im Winter nach wie vor immer noch zu wenig warme Orte, an denen sie sich tagsüber aufhalten können“, sagt Karen Holzinger. Längere Öffnungszeiten der Obdachlosentagesstätte sind geplant, zurzeit wird nach einer Finanzierung dafür gesucht. In der Citystation gibt es neben Mittagessen, Seelsorge, Sozialberatung auch die Möglichkeit, zu duschen und die Wäsche zu waschen. Zusätzlich überlegen die Gemeinden der Berliner Stadtmission, ob sie diesen Winter für stadtarme Menschen ihre Türen öffnen. So plant die Gemeinde in der Frankfurter Allee beispielsweise, ihren „einLaden“ montags und donnerstags auch für Menschen zum Aufwärmen zu öffnen, die sich Zuhause das Heizen nicht mehr leisten können. Sie sind zudem immer mittwochs von 12 bis 15 Uhr willkommen, wenn das Mittagessen für einsame und arme Menschen im Gemeindesaal stattfindet.