Tag der Wohnungslosen: Berliner Stadtmission bittet um reguläre Finanzierung niedrigschwelliger 24/7-Einrichtungen durch Land Berlin

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Elke Büdenbender haben am Freitag Morgen anlässlich des Tages der Wohnungslosen das Projekt „Schutz und Neustart für Menschen ohne Obdach (SuN)“ bei der Berliner Stadtmission besucht. Dort können sozial besonders benachteiligte, wohnungslose und auf der Straße lebende Menschen über einen längeren Zeitraum bleiben. Die SuN bietet aktuell Schlafplätze für 88 Menschen. „Ziel ist es, ihre physische, psychische und soziale Sicherheit zu verbessern und so nachhaltige Wege aus der Obdachlosigkeit aufzuzeigen“, erklärt Projektleiterin Julia Pudellek. Doch das ist oft ein langwieriger Prozess.

Die Gäste haben in der SuN ganztägige Aufenthalts- und Rückzugsmöglichkeiten, regelmäßige Mahlzeiten, Zugang zu Hygiene- und Gesundheitsversorgung sowie Unterstützung bei der Arbeitssuche. Im Team mit den zwei Projektleiterinnen arbeiten auch Sozialarbeiter:innen, ein JobCoach, eine medizinische Fachkraft und zwei Psychologinnen. Sie vermitteln auch in weiterführende Beratungs- und Hilfeangebote.

Finanziert wird die Einrichtung als zweijähriges Modellprojekt aus EU-Mitteln im Rahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF) aus der Europäischen Aufbauhilfe „EU React“. Die Berliner Stadtmission wünscht sich, dass dieses erfolgreiche Projekt auch nach dem November 2023 regulär durch das Land Berlin finanziert wird.  „Der Vorteil unserer Einrichtung ist, dass obdachlose Menschen bedingungslos direkt von der Straße bei uns aufgenommen werden können“, sagt Projektleiterin Julia Pudellek. Der Bedarf ist hoch und jeden Tag erkundigen sich obdachlose Menschen, ob sie in dem Projekt aufgenommen werden können. 

AKTION: Wer die Arbeit der Berliner Stadtmission näher kennenlernen will, kann dies im Rahmen der Kampagne der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. (BAG W): Die Clearingstelle und die Ambulanz der Berliner Stadtmission, die sich um nicht krankenversicherte Menschen kümmern, werden zusammen mit der Straßenambulanz am Montag, 12. September, von 14 bis 17 Uhr auf dem Washingtonplatz vor dem Berliner Hauptbahnhof stehen. Die Anwesenden erzählen von ihrer Arbeit und beantworten Fragen zum Thema medizinische Versorgung obdachloser Menschen. Die Straßenambulanz kann dabei besichtigt werden.